So, nun könnt Ihre Eure Stimmen abgeben, welcher dieser Texte hat Euch am besten gefallen? Bis zum 30. September, 22:00 Uhr, könnt Ihr abstimmen....
Das größte Glück
wissentlich
Bianco.
Jenseits
0% (0 Stimmen)
DéSirée
Mit aller Bestimmtheit
Dreck.
your mind is my playground
Insgesamt: 100% (16 Stimmen)
Diese Abstimmung wurde am 2007.10.01, 00:29 beendet.
Nachtrag:
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Jeder User kann nur eine Stimme abgeben, seine Stimmabgabe aber jederzeit bis zum Ende des Votings ändern.
September 2007 ... link
Zögernd öffnete er die Tür. Die Tür zu seinen hintersten Gedanken. Gedanken, die bisher so eisern verschlossen und hinter dicken Mauern einzementiert waren.
Er ließ seine Gedanken driften, vorsichtig, immer nur ein kleines Stückchen auf einmal ging es immer tiefer. Tiefer in verbotene Winkel und verborgene Schatten. Unerwünschte Sehnsüchte tauchten vor ihm auf.
Es traf ihn wie ein Blitz, als er mit geschlossenen Augen alles plötzlich so deutlich vor sich sah. Er konnte riechen, was er vorher noch nie unter seiner Nase hatte. Jedenfalls konnte er sich nicht an diesen Geruch erinnern. Dennoch war er da. So plötzlich wie alles andere auch. Er hörte Geräusche, in aller Deutlichkeit, die er zuvor noch nie gehört hatte. Er fühlte Dinge, die ihm bisher völlig unbekannt waren.
Er spürte wie er eine Gänsehaut bekam, sowohl real als auch in seinem Kopf.
Er spürte alles mit so großer und wahnsinniger Intensität, dass es fast schmerzhaft war. Und er wusste, irgendwann würde es noch viel schmerzhafter werden.
Er holte tief Luft als er spürte, wie er begann, sich zu verlieren, seine Kontrolle zu verlieren. Die Kontrolle, die er nie hatte abgeben wollen. Nicht so. Nicht freiwillig.
Mächtige Phantasie. Schaurig schön jagte sie ihm Angst ein. Was würde noch kommen?
September 2007 ... link
„Zögernd öffnete er die Tür.“ -- Ich schmeiße den Roman in die Ecke. So ein dreckiger Schund. Dieser Satz ist nur der Gipfel von zweiundvierzig dreckigen Schundseiten. Welcher beschränkte Mensch traut sich, so etwas einen Roman zu nennen? Stolz sollte ich sein, dass ich überhaupt bis hierher durchgehalten habe. Immer in der Erwartung, dass sich mir spätestens auf der nächsten Seite der Sinn dieses Textes erschließen wird. Doch ich bin nicht stolz. Ich bin am Ende. Ich kann nicht mehr. Ich will keine kraftlosen Plattitüden, keine vorhersehbaren Wendungen, keine flachen Charaktere. Es ist immer wieder das Gleiche. Du nimmst einen Text. Du liest ihn. Deine Gedanken schweifen irgendwann ab. Du hast keine Chance bei ihm zu bleiben. Immer wieder. Du freust Dich schon über andere Namen, andere Orte oder andere Papiersorten. Das sind an einem Donnerstagabend Deine Höhepunkte. Einsame Höhepunkte nach vier Tagen voller Qual und Ekel. Es widert Dich an. Jeden Tag etwas mehr. Jede Woche. Jeden Monat. Und irgendwann wirst Du Dich rächen. An ihm. Er stiehlt Dir Deine Zeit. Schickt Dir seinen unverlangten Bockmist. Und Du musst ihn lesen. Er meint, er wäre der Allergrößte. Der Beste. Nur leider unverstanden. Bisher. Aber jetzt schlüge seine Stunde. Weil er seinen Roman, diesen Drecksroman endlich fertig geschrieben hat. Er wird gefeiert werden. Er wird hofiert werden und die Leute werden ihm seinen erbärmlichen Dreck aus den Händen reißen. Er sieht sich im Scheinwerferlicht und im tosenden Applaus.
Doch er hat nicht mit mir gerechnet. Denn ich bin die Hürde, die Instanz und die Möglichkeit.
In Wirklichkeit.
Ich sammle die losen Blätter aus der Ecke des Büros zusammen, stopfe sie zurück in den Umschlag und verlasse den Raum. Durch den leeren Flur gehe ich zu der Sekretärin des Lektorats und knalle ihr den Umschlag auf den Tisch. Auf einen Zettel schmiere ich: „Ablehnung! Lass es vier Wochen liegen. Dann Standardschreiben. Wieder nur Dreck! Reiner, erbärmlicher Dreck!“ Meine Augen wandern auf die fünf neuen Umschläge in meinem Postfach.
Dreck.
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Zögernd öffnete er die Tür. Jedenfalls dachte er daran sie zu öffnen. Als Anfang sozusagen, vielleicht auch als Schlussstrich, fulminant würde er sie jedenfalls, ganz sicher hinter sich zuwerfen… Nein besser, sie lässig zuziehen. Genau, genau so und nicht anders. Vielleicht ein Nicken, nur ganz leicht mit dem Kinn. Keinesfalls entschuldigend, einfach, einfach zum Ausdruck bringend, dass er jetzt da wäre und es gut sei… Während seine Fingerspitzen leicht feucht auf dem Türknauf auflagen, stellte er sich seinen Gang zum Tisch vor. John Wayne, aber nicht in schwuchtelig, sondern wirklich männlich. Also doch nicht wie John Wayne… vielleicht wie Vincent Cassel. Er schürzte die Lippen um den arroganten Gesichtsausdruck Cassels zu imitieren. Ja so, nur nicht so schmierig. Der Schulterriemen begann zu rutschen.
Mann! So wird das nichts! Es schrie in ihm, er wurde fahrig, die Tasche fiel mit einem lauten, ohrenbetäubenden, sicher unendlich durchdringenden Knall zu Boden.
Panisch schloss er die Augen, fühlte Schweiß ausbrechen, er lief direkt über die faltig, verkrampften Augenlider. Sein Finger zitterte auf dem Knauf. Er wartete.
Nichts geschah, noch nicht mal in der Ferne öffnete sich auf dem Gang eine Türe. Es geschah nichts. Bestimmt stand die Welt still.
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Zögernd öffnete er die Tür und holte tief Luft. Den massiven Griff hielt er fest in der Hand und machte sie nur einen Spalt weit auf. Er sprach mich sich selbst, wie immer, wenn er unter höchster Anspannung stand und flüsterte leise vor sich hin: „Meine Schönste, endlich komme ich wieder zu dir.“ Er war zutiefst beunruhigt. Lange, viel zu lange war er nicht hier gewesen. Auch wenn es ihm nicht passte – während seiner Abwesenheit hatte sie bestimmt einige Besucher gehabt, die sie mit ihren gierigen, schmutzigen Fingern bis ins Innerste begrabscht hatten. Er war sich nicht sicher, aber möglicherweise war sogar sein eigener, verkommener Sohn darunter. Seine Liebste gefiel allen, jeder drehte sich mit lüsternem Blick nach ihr um und jeder wollte sie besitzen, doch sie gehörte ihm allein, davon war er überzeugt.
Mit einem beherzten Schwung öffnete er den Türflügel nun ganz und betrat den nüchternen, weiß gekalkten Raum. Da stand sie schon vor ihm. Er sah sie an und wusste, dass sie allein auf ihn gewartet hatte. Zittrig und weich waren seine Knie, als er zärtlich über ihre glatte Haut strich, ihre perfekten Rundungen liebkoste und sanft ihr Hinterteil berührte. Gleich, in wenigen Momenten, würde er in ihr sein, darauf hatte er die ganze Zeit gewartet, allein die Erwartung dieses alles erfüllenden Augenblicks hatte ihn bis jetzt überleben lassen. „Meine Göttin“, flüsterte er heiser, „jetzt werden wir endlich wieder eins …“
Hinter sich hörte er plötzlich ein leises Knacken. Mit einem Ruck drehte er sich um und sah entsetzt seiner Frau ins Gesicht. „Herrschaftszeiten, Wolfgang!“, keifte sie schrill, „Ich weiß ja, dass du deiner Göttin verfallen bist. Aber kannst du nicht ein einziges Mal den Citröen aus der verdammten Garage holen wie jeder andere auch?“
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Zögernd öffnete er die Tür. Es war das letze Mal, dass er hierherkam. Wie lange hatte er sie so erlebt, die Wohnung seiner Eltern, in der er klein und groß gewesen war. Wider Erwarten keine hallende Leere, sondern Wände, Tapeten, Teppiche, Gardinen, welche still von seiner öden Jugend sprachen. Bald würde alles vorbei sein. Er sog ein letztes Mal die Tiefe seines eigenen Lebens in die Lungen, und jene Glückseligkeit erfüllte ihn, die er, seit er vier gewesen war, nie mehr gespürt hatte. Der neue Mieter kam die Treppe hoch, und schwere Luft erstickte seine Nase. Er wusste nun endlich, dass er erwachsen war.
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Zögernd öffnete er die Tür, und noch keinen Spalt breit war sie offen, da hielt er inne. Wie oft hatte er sie schon geöffnet und durchschritten, so viele male. Und doch lag das letzte mal so lange zurück. Nachdenklich befühlte er die massive, kunstreich verzierte Tür. Die Jahre hatten ihr Holz dunkel gefärbt und Spuren hinterlassen. Doch das hatte ihrer Schönheit keinen Abbruch getan. Er atmete tief durch. Still war es um ihn herum. Er wusste nicht wohin, stand nur da und ließ seine linke Hand auf der unebenen Oberfläche ruhen während seine rechte mit dem Schlüssel spielte.
Auch ihn hatten die Jahre gezeichnet. Doch anders als die der Tür war seine Farbe mit der Zeit verblichen. Längst war er nicht mehr der junge Mann mit den dunklen, dichten Haaren, dem sie damals verfallen war. Sie hingegen, oh ja, sie war für ihn immer die bezaubernde, jugendliche Eleonor geblieben.
Es schien, als könne er unter dem Holz der Tür seinen eigenen Herzschlag spüren. Sein Herz, in dem er die Erinnerung an sie so weit unten vergraben hatte. Bis ihn der Brief erreichte, mit dem Schlüssel. Und nun stand er hier, alles fühlte sich so vertraut an, als hätte es die Jahre dazwischen nicht gegeben, als wäre es erst gestern gewesen, dass er die Tür zum letzten mal hinter sich geschlossen hatte.
Er zog seine Hand von der Tür zurück und fuhr sich nervös durch sein weißes Haar und über die tiefen Falten auf seinem Gesicht. Durch die Bäume auf der gegenüberliegenden Seite des Weges warf die Sonne ihre Schattenspiele an die Tür, die Schatten tanzten und lockten, als wollten sie ihn zum Eintreten ermuntern.
Steif beugte er sich nach unten, legte den Schlüssel unter den Fußabtreter und zog die Tür behutsam zu. Dann ging er den Weg zurück, den er gekommen war, von der Sonne geblendet. „Warum bist du schon zurück?“, fragte ihn seine Tochter, als er auf den Beifahrersitz sank. Er starrte durch das Seitenfenster. Es war falsch. Er fühlte es, und doch war er es der flüsterte „Weißt du, manche Türen lässt man lieber ungeöffnet.“
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zögernd öffnete er die tür, zumindest versuchte er das. seine hand am druckpunkt hielt sich mehr fest denn sich zu bewegen; hadern in hände gemeiselt.
ungewissheit angesichts der ungefähren vorstellung was sich dahinter verbergen könnte, schließlich und einzig war es nicht das erste mal das er hier stand; zögernd. gewahrsam. räume der überwachung, stand es schön verharmlosend neutral am eingangsbereich, diese schleuse hatte schon oftmals leise tritte rückwärts gesehen. auch von ihm. ein zucken in seiner hand, die noch immer auf der klinke krampfte. schlief es noch | besser er? war es zeit? vielleicht auch schon darüber hinweg. der große nachteil dieser schallisolierenden türen, für beide seiten. wolf am i! [like a suspicion that's never confirmed, but it's never denied.] er konnte ihn knurren hören im eigenen inneren. raus. jetzt.
so sei es denn! one day the water's gonna wash it away, doch dieser tag ist nicht heute. er öffnete.
der duft frisch gemähten grases kroch ihm lieblich in seine viel zu feine nase, die zunge hing ihm aus dem maul und wackelte mit jeden schnelleren schritt umso mehr, er lief. sein opfer: er.
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Zögernd öffnete er die Tür zu den Räumen, die er Stunden zuvor verzweifelt verlassen hatte. Er war irgendwo müde geworden und es war Zeit, wieder nach Hause zu kommen. Die zurück gelassene, vertraute Stimme war inzwischen dem eintönigen Rauschen gewichen und er hatte keine Hoffnung mehr, dass ihn die Geräusche bis zum nächsten Morgen oder jemals wieder losließen.
Er war noch nie zuvor gegangen, hatte sie noch nie so sehr allein gelassen. Er suchte zum ersten Mal den Ausweg durch die Tür und die Einsamkeit wurde in dem Moment für beide Wirklichkeit und sie war noch da, als er wieder nach Hause kam. Im Wohnzimmer lagen noch immer die Flaschen auf dem Boden, der Wein gerecht verteilt über Boden und Wände, die Gläser in Scherben unter den Flecken als Zeugen der Wut. Und auch die Bisswunden an seinen Armen hatten keine Zeit gefunden, um zu heilen. Nur ruhig war es geworden, zwei Katzen schliefen auf dem Sofa. Die Stille war nicht gut und trotzdem war sie schön, in seiner Sehnsucht. Er atmete tief und ging auf den einzigen Raum zu, in dem Licht brannte. Er wusste, dass sie dort auf ihn warten würde. Die Gardinen an den Fenstern der Küche waren geschlossen und es fehlte ein Stuhl am Esstisch. Umgeworfen fand er ihn ganz in der Nähe der Stelle, wo sie still auf ihn wartete. Sie war nackt und es hatte etwas Vorwurfsvolles, wie sie dort hing. Ganz unförmig war sie über die Stunden geworden, sie hing schlaff von der Decke. Als sie nicht auf ihren Namen hörte, machte er sie los und legte sie vorsichtig auf den kalten Boden. Sie war schon etwas abgekühlt, dabei aber wie immer wunderbar weich und duftend.
Alles war mit einem Mal anders und über der Einsamkeit und Verzweiflung lag plötzlich etwas Neues. Endlich war es still und friedlich und er merkte, wie er das erste Mal seit Jahren wieder frei atmete.
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so stelle ich dann mal unverdrossen einen Satzanfang zur Verfügung:
Zögernd öffnete er die Tür....
Und schlage vor, wie bisher bis zum 27. September 2007 Geschichten einzustellen. Ich fände es schön, wenn Herr Mephisto auch einen Satzanfang zur Verfügung stellte...
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