Hinter dem Schuppen, an die Bretterwand gespresst fiel er vornüber in sich zusammen auf die Knie. Beide Hände auf das Gesicht gepresst konnte er seine Tränen nicht unterdrücken. Die Zeit der Suche, der quälenden Ungewissheit und der immer wieder aufkeimenden Zweifel war heute an diesem Ort vorbei. Nach Minuten des Innehaltens richtete er sich langsam wieder auf. Seine Hände zitterten noch, als er das Foto langsam vom Boden aufhob und den Staub behutsam wegstrich. Ein nie gekanntes Gefühl von Wut und Ohnmacht erfasste ihn und er rannte mechanisch so schnell er konnte in Richtung des nahen Getreidefelds. Dann verlangsamten sich seine Schritte und er blieb stehen. Sein Atem beruhigte sich und die Gedanken ordneten sich langsam wieder, bis er nur noch das sanfte Rauschen des Getreidefeldes vernahm. Mit einem Ruck drehte er sich um und schaute gebannt auf die fast malerisch schöne Szenerie. Er streckte sein Hand aus und seine Augen schauten abwechselnd auf das Foto und die Landschaft vor sich. Es gab keine Zweifel. Es war hier geschehen. An einem warmen Sommertag wie heute. Genau an dieser Stelle, an der das Foto in Sekundenbruchteilen eine andere Zeit verewigt hatte.
Der Besuch der Ausstellung an einem Wintertag war nie geplant gewesen und doch der Beginn einer langen Suche. Seine Brille beschlug sich, als er in das warme Gebäude eintrat. Er schritt durch die hohen Räume und beachtete zuerst kaum die großflächigen schwarz-weissen Fotos. Langsam wich die Kälte aus seinem Körper und er lockerte seinen Schal. Das leise Murmeln der Besucher hallte dumpf wie in einer Kathedrale. Unwillkürlich folgte er dem gleichen Ritual. Ein Betrachten aus der Ferne und anschließend ein zögerndes Annähern. Der Schrecken, den diese Fotos des Mordens ausstrahlten, verdichtete sich mit jedem Meter, denen er sich näherte. Diese Augen faszinierten ihn. Diese großen dunklen schwarzen Augen. Einige schauten direkt in die Kamera, als wollten sie dem Fotografen stumm um Hilfe anflehen. Andere lachten mit weit aufgerissenen Augen, während sich ihre Gesichtszüge zur Fratze verwandelten. Er trat noch näher und erschrak beim Anblick dieses lachenden Menschen, der rechts am Bildrand fast unscheinbar stand. Diese Ähnlichkeit war verblüffend, trotz des tief einfallenden Schattens, den sein Helm auf das Gesicht warf. Wie in einem alten matten Spiegel sah er plötzlich sein eigenes Lachen, verkleinert auf die Größe einer Briefmarke. Er drehte sich um und lief in Richtung des Ausgangs.
Er konnte sich nicht rühren und fühlte sich fest verwachsen mit diesem Stück sandigem Boden. Keine zwanzig Meter vor ihm der Schuppen und die fast vollständig mit Efeu zugewachsene Bretterwand. Auf dem vergilbten Foto konnte man noch die grobe Holzmaserung erkennen, die nach über einem halben Jahrhundert von einem grünen lebendigen Pflanzenmeer bedeckt war. Er löste sich bewusst aus seiner inneren Erstarrung und ging Schritt um Schritt auf diese übergroße gleichförmige Wand zu. Kaum einen Meter entfernt tauchten seine Hände in das Meer ein. Immer schneller riß er Stück um Stück das Grün von der Wand, wobei er das Schmerzen der Hände nicht wahrnahm. Das Holz war übersät mit kreisrunden ausgefransten Löchern. Erst kamen wenige zum Vorschein, dann immer mehr. Die ganze Wand war übersät mit diesen Löchern. Dutzende von kleinen münzengroßen Löchern. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, rannte über den schmalen Feldweg in Richtung Straße zu seinem Wagen und griff hastig nach der Kamera. Die ganze Nacht würde er fahren, um dem stummen alten Mann gegenüberzustehen, den er seit Monaten nicht gesehen hatte. Er schwor sich, in die Augen dieses Mannes zu schauen, wenn er ihm wortlos beide Fotos in die Hände drückte. Die Augen eines Mannes, dessen Fleisch und Blut er war.
... link
Hinter dem Schuppen, an die Bretterwand gepresst…
…ist es oft sehr ruhig. Hier ist man frei von all den Zwängen, die die Welt einem aufladen will. Hier gibt es nur das Zirpen der Grillen, wenn es zum Abend hingeht und nur der feine Geruch der kleinen Bäckerei, wenn sie morgens neue Brötchen nachbackt. Der Duft steigt in die Höhe und wird nur von der leichten Brise bis hierhin getragen, der Wind muss also günstig stehen. Ist es nicht so, dann kommt hier nichts an von der Welt da draußen, den Kiesweg hinunter.
Sie schaut um die Ecke des Schuppens. Ihre Brust brennt vor Anstrengung, ihr Atem will aus den Lungen ausbrechen, doch stößt immer wieder an die undurchdringlichen Wände. Blinzelnd betrachtet sie den leicht welligen, graublauen Wasserteppich, auf dem sich die Abendsonne spiegelt und ein Farbenspiel einläutet, an dem sich auch der Himmel beteiligen möchte, so glanzvoll lässt er seine Wolkendecke aufbrechen für die Sonne und verwandelt den Horizont in eine Mär aus Feuer und Eis. Träge lassen die Trauerweiden ihre Äste in das Wasser hängen, ganz so, als suchten sie eine Erfrischung. Die Temperaturen sind bereits zurückgegangen, aber es hat kaum zur Erleichterung beigetragen. Die Medien sprechen wieder einmal von einem Rekordsommer – bereits der dritte in diesem jungen Jahrhundert.
Sonne und Wärme. Das Alleinsein und der kühle See. Freundschaft und Liebe. Das alles hatte sie heute hierhin geführt. Isabel hatte bereits im Schilf gelegen und die Sonne ausgekostet. Ihre Haut hatte geglänzt von der Milchlotion, ihre Füße hatten miteinander gespielt wie zwei junge Hunde, die das erste Mal freien Auslauf bekamen. Isabel hatte sie gar nicht bemerkt, ihre Augen waren geschlossen gewesen, nur geblinzelt hatte sie manchmal. Einige Minuten war sie reglos neben ihr stehen geblieben, um ihren makellosen Körper zu betrachten. Sie wollte zusehen, wie sich die üppigen Rundungen im Schein der Sonne bräunten, wie die straffen Lenden glänzten, wollte mit den Augen den Weg der kleinen Schweißperle verfolgen, wie sie über den flachen Bauch glitt und sich dann zwischen den Schenkeln des Dreiecks fing.
Für sie, die still und mutig daneben stand, war Isabel der Inbegriff der Schönheit und zugleich die Quelle riesengroßen Neids.
„Du bist wunderschön“, hatte sie gesagt und damit Isabel aus ihren Träumen gerissen. Isabel hatte gelächelt und sich halb herumgedreht. Ihre schönen Brüste hatten auf den Oberarmen geruht und die weißen Zähne in ihrem zarten Schmollmündchen hatten mit der Sonne um die Wette geschienen. Sie hatte einfach nur gelächelt und schon war sie die Gewinnerin. Isabel konnte das gut. Immer war sie die Gewinnerin. Sie bekam das, was sie wollte und musste sich nicht einmal dafür anstrengen. Ihr flogen die Dinge zu, wie ein Vogel, der eine Tages unerwartet auf der Fensterbank sitzt und um den man sich dann kümmert, aus Mitleid und aus Zuneigung. Isabel kümmerte sich meist nur kurzfristig um ihre Vögel. Sie langweilten Verantwortung und Beständigkeit. Fast immer gingen die Vögel ein.
Ihre Bewunderin war da anders. Sie liebte das Langfristige, suchte immerzu nach dem anhaltenden Glück. Und sie wusste, dass man manchmal für sein Glück kämpfen musste, dass man manchmal nicht darum herumkam, für das Opfer zu bringen, was man liebte und behalten wollte. Nur so hatte sie auch mit ihm glücklich werden können, mit ihrem neuen Freund. Liebe trieb sie, aber auch Ängste, sie könnte nicht gut genug sein für ihn.
Sie hatte sich ausgezogen und sich neben Isabel gelegt. Ihr Körper war nicht annähernd so makellos wie der, der besten Freundin. Sie war nicht gesegnet worden mit einem Gewinnerlächeln, sie musste arbeiten und kämpfen für das, was sie haben wollte. Isabel redete nicht mit ihr, sie konzentrierte sich wieder auf das Braunwerden, das Schönsein, wie man es von ihr verlangte, wenn man eine braungebrannte Schönheit war.
Als ihre beste Freundin nähergerutscht war und mit ihren Fingern die Rundungen der Brüste nachgezeichnet hatte, schien Isabel es erst gar bemerkt zu haben, so ruhig und still war sie geblieben. Doch dann waren ihre Brustwarzen hart geworden und ihr Atem schneller. Eine ihrer Hände mit den langen, schlanken Fingern war den Bauch hinuntergerutscht und hatte begonnen, dem kleinen Schweißtropfen Gesellschaft zu leisten. Als eine Zunge ihre Brüste zu liebkosen begonnen hatte, hatte sich Isabel nicht mehr zurückgehalten, ließ stattdessen ihre Finger zwischen den Lippen kreisen und entfachte nicht nur dort ein Fegefeuer aus verbotener Lust. Auch ihre beste Freundin hatte schweren Atem, träumte sich in eine unbändige Leidenschaft.
„Lass uns schwimmen gehen“, hatte Isabel irgendwann gesagt und gelächelt und somit das Schwimmen unausweichlich werden lassen. Nackt und ohne weitere Scheu voneinander waren die beiden in den See gegangen, hatten sich dort unter Wasser berührt. Ihre Lippen waren aufeinander getroffen, ihre Zungen hatten sich zum Spiel zusammengefunden, wie zuvor Isabels Füße am Ufer. Immer wieder hatte sie Isabel ihre Finger spüren lassen, so dass diese lauter stöhnend, ihre Mauern fallen gelassen und sich hingegeben hatte.
Es war dieser eine Satz, den Isabel unbedacht hinausgestöhnt hatte, der alles beenden sollte. „Du bist fast so gut wie Tim.“ Sie hatte ihre Finger schlagartig zurückgezogen, doch Isabel hatte nur gelacht und sie angeschaut. „Was denn?“, hatte sie gefragt, als sei nichts gewesen. In Gedanken war sie bestimmt schon wieder bei einem ihrer anderen Vögelchen gewesen. Doch diesmal wurde sie um Aufmerksamkeit gebeten.
Sie atmet jetzt wieder ruhig und regelmäßig. Ihre Gedanken sind geordnet, nicht mehr so chaotisch wie vorhin, als sie aus dem Wasser gestiegen war. Sie hatte sich abgetrocknet und angezogen, den Blick immer wieder auf Isabel gerichtet. Doch irgendwann hatte sie nicht mehr gekonnt und war hinter den Schuppen gelaufen. Hier sollte alles wieder gut werden, hier wollte sie die Ruhe wieder finden. Sie hatte ihre Aufregung einfach gegen das geblichene Holz gestoßen, hatte ihre Ängste und alles, was raus aus ihrem Körper sollte, hinausgebrochen.
Nun ist sie wieder stark, wieder sie selbst.
Isabel ist wohl zu Fuß gekommen, sie hingegen ist mit dem Fahrrad hier. Die untergehende Sonne nimmt nach und nach die Erinnerung und die Last von ihren Schultern. Tabula Rasa, denkt sie sich und schaut in die kleine rote Kugel dort hinten am Horizont, wie sie immer mehr von ihm aufgefressen wird, bis sie verschwunden ist. Jetzt will auch sie fort und schiebt ihr Fahrrad auf den schmalen Kiesweg, der ins Dorf führt, zur kleinen Bäckerei. Die Grillen zirpen und irgendwann verstummen auch sie, huldigen der neuen unbekannten Stille hier am See.
Auf der Wasseroberfläche zerplatzen kleine Bläschen.
Oktober 2006 ... link
Hinter dem Schuppen an die Bretterwand gepresst kauerte Lisa. Mit vor Angst geweiteten Augen hetzte ihr Blick über das Maisfeld, aus dem sie gerade gerannt war. Ihre Lungen brannten wie Feuer, das Atmen fiel ihr schwer. Die Brust hob und senkte sich schnell unter der zerrissenen Bluse, ihr Puls raste. Einige Wespen stoben aus den fauligen Abfällen auf dem Boden und schwirrten um sie herum. Dieses Jahr seien es besonders viele und sie wären angriffslustig wie nie, hatte ihr Vater gesagt, aber das war im Moment Lisas kleinste Sorge. Bald würde der Mann, der sie verfolgte aus dem Maisfeld auftauchen. Sie hörte das Geräusch von knickenden Stauden, seine Schritte polterten im Dickicht. Wenn sie in den Schuppen verschwinden würde, hätte sie keine Chance mehr, ihm zu entkommen, aber die hatte sie hier draußen auch nicht. Hastig sprang sie zur Tür. Der strenge Winter und die sengende Sonne des Sommers hatten dem Holz schwer zugesetzt. Die Farbe war größtenteils abgeblättert und das verrostete Schloss bot keinen Widerstand, als Lisa die Tür aufriss und im Inneren des Schuppens verschwand.
Verzweifelt schaute sie sich um. Kein weiterer Ausgang. Wenn er sie hier finden würde, hätte sie keine Möglichkeit zu entkommen. Im Maisfeld war noch immer das Rascheln zu hören. Er folgte ihrer Spur und kam immer dabei immer näher. Wo könnte sie sich verstecken? Schutz finden? An der Wand stand ein alter gusseiserner Ofen. In der einen Ecke befand sich landwirtschaftliches Gerät und ein rostiger Pflug, auf dem sich Staub türmte. Ansonsten war im Raum nur Gerümpel, das sich nicht als Versteck eignete.
Plötzlich fiel ihr Blick auf einen offenen Schrank, in dem einige Einmachgläser mit Marmelade und Honig und noch mehr Gerümpel standen. Das Rascheln im Mais verstummte, dafür hörte Lisa nun Schritte auf dem Weg zum Schuppen. Hastig sprang sie in den Schrank und schloss die Tür. Still lag sie inmitten des Gerümpels. Sie hörte, wie die alten Scharniere der Tür quietschten. Etwas Hartes bohrte sich in ihre Schulter, aber sie ignorierte den Schmerz, blieb reglos sitzen, um seine Aufmerksamkeit nicht auf sich zu ziehen. Er bewegte sich langsam, seine Schritte waren im sandigen Boden fast nicht zu hören. Plötzlich verdunkelte sich der Spalt der Schranktür und mit einem schnellen Ruck wurde die Tür aufgerissen. Lisa zuckte zusammen, sah in der plötzlichen Helligkeit den Blecheimer, der sich so schmerzhaft in ihre Schulter gebohrt hatte. Blitzschnell griff sie den Henkel und schlug zu.
---------------------
Während sie die Knoten noch einmal überprüfte, hörte sie sein kehliges Stöhnen. Das Blut an seiner Schläfe begann schon zu trocknen, eine große Beule verunstaltete seine braungebrannte Stirn. Mit pochendem Herzen wich Lisa einen Schritt zurück. Sie beobachtete wie der Mann langsam wieder zu Bewusstsein kam.
Er versuchte sich zu aufzurichten, aber die Fesseln an Händen und Füßen, ließen ihm nicht viel Bewegungsfreiheit. Lisa hatte seine Hände an einem schweren Balken, seine Füße an dem gusseisernen Ofen festgebunden, sodass er hilflos mit ausgestreckten Armen am Boden lag. Mittlerweile war er wieder vollends wach.
"Hey, was soll das?", sagte er, "Mach mich sofort wieder los!"
"Damit du über mich herfallen kannst?", antwortete Lisa. "Vergiss es."
Der Mann rüttelte an den dicken Hanfseilen, aber die Knoten waren gut und fest, genau wie ihr Vater es ihr gezeigt hatte, wenn sie mit dem Segelboot unterwegs waren.
"Mach mich los, du kleines Luder!“, brüllte der Mann und windete sich auf dem Boden.
"Ich denke gar nicht dran", sagte Lisa. "Du wolltest mich vergewaltigen, du Mistkerl."
"Was redest Du für einen Scheiß. Gar nichts wollte ich. Mach mich los, verdammt!"
"Ach, und meine Bluse hast du auch nicht zerrissen, oder? Und mich auch nicht verfolgt?"
Er beendete seinen sinnlosen Versuch sich selbst zu befreien und schnaubte verächtlich.
"Pass auf, Du machst mich los und wir vergessen die ganze Geschichte einfach, ok?"
Mit kalten Augen schauten er sie an. Er versuchte zu lächeln, aber Lisa erkannte, dass dieser Mann keine Übung darin hatte.
"Warum sollte ich dir glauben? Warum solltest du nicht wieder versuchen mich zu packen..."
"Weil ich es dir verspreche."
"Vor zwanzig Minuten hast du meine Brüste betatscht und an meinem Slip gezerrt und jetzt soll ich dir vertrauen?"
"Jetzt mach mich schon los. Ich tue dir nichts."
Ein paar Sonnenstrahlen fanden ihren Weg durch die verdreckten Scheiben und ließen den Honig golden in den Gläsern schimmern. Das fahle Licht tauchte den Schuppen in eine sonderbare Atmosphäre.
"Du würdest also einfach aufstehen und verschwinden?"
"Ja."
"Du lässt mich in Ruhe und würdest nicht versuchen an meine Muschi zu kommen?"
"Nein!"
Plötzlich bemerkte Lisa die Beule in seiner Hose.
"Das sieht mir aber anders aus."
Sie kniete sich neben ihn und betrachtete die Ausbuchtung, die sich im dunklen Cordstoff der Hose abzeichnete. Mit Genugtuung sah sie seinen überraschten Blick, als sich ihre Hand darauf legte.
"Macht dich der Gedanke so an? Wie Du es mit mir machst?"
Lisa öffnete seinen Reisverschluss und zog Hose samt Slip nach unten. Sein Penis war erigiert und stellte sich ihr entgegen.
"Schau mal an, was haben wir denn hier."
Sie legte ihre Hand um sein Glied und begann ihn sanft zu massieren. Seine Überraschung wich Erregung. Er schloss die Augen und legte den Kopf auf den Boden.
"Na siehst du, du willst es doch ein. Geiles Luder", grinste er.
Lisa steigerte den Druck, ihre Bewegungen wurden schneller. Sie beugte sich nach vorne und ließ seinen Schwanz in den Mund gleiten. Sie hörte sein leises Stöhnen, während ihre Lippen mit schmatzenden Geräuschen seinen Penis bearbeiteten. Sie spürte, wie er in ihr pulsierte und vibrierte, ahnte, wie ausgehungert er war.
"Das gefällt Dir, was?", sagte sie, den Schwanz weiter mit der Hand bearbeitend. "Dann pass mal auf, ich habe eine Überraschung für Dich."
Lisa stand auf und fischte ein Glas Honig aus dem Regal. Mit einem leisen Plopp öffnete sie den Deckel. Sie kniete sich wieder hin und begann den süßen Honig in einem zähen Fluss über seinen Schwanz zu gießen. Die süße Masse triefte über sein Glied, lief langsam an ihm hinab und hinterließ dabei einen goldenen Schimmer auf der Haut.
"Jetzt bist Du ein ganz Süßer", sagte Lisa grinsend. Sie leckte den Honig, verrieb ihn großflächig, als wolle sie ihn in die Haut einmassieren. Sie spürte wie sein Schwanz erzitterte, spürte, dass er fast am Höhepunkt war und verlangsamte ihre Bewegung.
Zufrieden registrierte sie ein Summen, das ihr Ohr streifte. Eine einzelne Wespe flog hektisch um Lisas Kopf und landete schließlich auf seinem Bauch. Lisa ließ den zitternden Schwanz los, als die Wespe langsam daran empor kroch.
"Mach sie weg, verdammt noch mal". Mit großen Augen starrte er auf das schwarz-gelbe Insekt.
"Wespen mögen Honig, weißt Du? Ist ja auch viel besser als der Müll draußen." Lisa lächelte ihn an. "Du solltest Dich nicht zu sehr bewegen, sonst erschrickt sie und sticht womöglich."
"Mach sie endlich weg!", brüllte er und fast empfand Lisa so etwas wie Mitleid. Fast.
"Du bist hoffentlich nicht allergisch gegen Wespenstiche", sagte sie und stand auf. "Wenn eine Wespe gestochen hat, verströmt sie Alarmpheromone und das lockt weitere Wespen an. Ich wäre an Deiner Stelle also sehr vorsichtig."
---------------------
Lisa war schon einige hundert Meter entfernt, als sich unter die Hilferufe ein greller Schmerzenschrei mischte. Fast bildete sie sich ein die Pheromone riechen zu können, die nun weitere Wespen zum Stechen animieren würden. Sie strich sich mit dem Zeigefinger einen Tropfen Honig aus dem Mundwinkel und schleckte ihn genüsslich ab. "Unglaublich wie aggressiv diese Viecher in diesem Jahr sind", dachte sie, als sie zufrieden lächelnd die Straße erreichte, wo noch ihr Fahrrad im Graben lag.
Oktober 2006 ... link
Hinter dem Schuppen, an die Bretterwand gepresst...
... sein Gesicht ganz nah dem ihren, entdeckt sie ein weiteres Mal, dass seine Augen nicht nur blaugrau sind, sondern über die Farben des Meeres an einem stürmischen Regentag winzige goldene Pünktchen tanzen. So nah ist sein Gesicht dem ihren, dass die feinen, senkrechten Linien zwischen seinen Augenbrauen sichtbar sind, ohne dass er dafür nachdenklich die Stirn runzelt.
„Du riechst gut.“, sagt er und sein Gesicht kommt noch näher, so nah, dass das helle Sonnenlicht sie nicht länger blinzeln lässt. „Ich rieche gut? Nach was rieche ich denn?“, fragt sie und hofft inständig, er sagt jetzt nicht irgendwas kitschiges, nichts von Rosen und Honig oder Orchideen. „Ich weiß nicht genau, wonach du riechst.“, sagt er und seine Nasenspitze berührt ihre linke Wange. „Hier riechst du ein klein wenig anders als da.“, raunt er, das Gesicht nun nach links bewegend, mit seiner Nase über ihre Wange fahrend, schließlich mit den Lippen an ihrem Ohrläppchen innehaltend. Die Sonne trifft wieder ungehindert auf ihr Gesicht. Sie schließt die Augen. „Und wie rieche ich hier?“, fragt sie ihn leise, als sie mit sachte zitternden Händen die oberen Knöpfe ihrer Bluse öffnet.
Warm, weich und feucht liegen seine Lippen über ihrem Schlüsselbein, während seine Finger gemächlich und wunderbar ruhig, ganz ohne Aufregung, ihre Bluse bis zum Saum aufknöpfen, den Stoff auseinander schlagen und ihre Brüste und ihren Bauch entblößen. Als er sich aufrichtet, öffnet sie ganz kurz die Augen und betrachtet ihn, in der Betrachtung ihrer nackten Haut vertieft. Wäre da nicht sein feines Lächeln gewesen, hätte sie ihn wegen der tiefen, nachdenklichen Linien zwischen seinen Augenbrauen fort geschoben, die Knöpfe geschlossen und sich mit einer vagen Erklärung schnellstens verabschiedet. Aber er lächelt und sie schließt die Augen und läßt die Bluse mit einer knappen Bewegung von ihren Schultern gleiten. Der feine Stoff bleibt an dem rauhen Holz des Schuppens hängen, und als sie sich zurücklehnt, bilden sich unter ihren nackten Schulterblättern grobe Knittern.
Seine Finger fahren die Rundung ihrer Brüste nach, wandern dann abwärts, streichen über ihren Bauch. Ein kitzeliges Lachen krabbelt ihren Hals hinauf, verwandelt sich in ihrer Kehle jedoch in ein verhaltenes Keuchen, als sich seine Lippen plötzlich über eine ihrer Brustwarzen legen. Ohne es zu wollen, fassen ihre Hände nach seinem Nacken, biegt sich ihr Rücken ins Hohlkreuz, stöhnt sie das süße Kribbeln, welches durch ihren Körper schießt, in den sonnenhellen Sonntagvormittag. Eine Hand schiebt er hinter ihren Rücken, den Stoff hinter ihr zu einer weiteren tiefen Knitter zusammenschiebend. Daumen und Zeigefinger seiner zweiten Hand legen sich um ihre andere Brustwarze und rollen sie vorsichtig hin und her, bis sie sich unter seiner Berührung versteift und aufgestellt hat, und er die sanfte Vorsicht sein lässt und stattdessen zart, aber intensiv daran zupft und zieht. Mehr“, denkt sie und beißt sich auf die Lippen, um nicht laut zu schreien vor über ihr hereinbrechender Lust. Mehr, mehr, mehr! Ihre Hände verlassen seinen Nacken, schieben sich an ihren Seiten entlang zu ihrem Bauch, fingern umständlich an ihrem Hosenknopf, ziehen dann ungeduldig den Reißverschluß ihrer Jeans auf. Ohne die Brustwarze aus seinem Mund zu entlassen, folgt seine Hand den ihren, drückt sich eng auf ihren Bauch, schiebt sich in den groben Stoff der Jeans und unter das Bündchen ihres Slips. Als er Glätte dort vorfindet, wo er drahtiges Haar erwartet hat, nimmt er ihre Brustwarze zwischen seine Schneidezähne und murmelt ein überraschtes „Hey!“ gegen den Warzenhof. Die Beine leicht spreizend, senkt sie den Kopf hinab. „Ich will dich.“, murmelt sie mit seltsam heiserer Stimme in seinen dunklen Lockenschopf.
Auf dem plattgetretenen Gras und allen ihren Kleidungsstücken als Unterlage, liegt er über ihr, ihren Blick mit ernsten Augen suchend. „Ich will dich auch, aber ich will dich nur, wenn du es willst. Du! Und zwar, weil du es willst, und nicht denkst, dass ich es wollen könnte.“, sagt er und er lächelt nicht dabei. „Ich“, sagt sie und umschlingt mit beiden Armen seine Schulter, „will“, sagt sie und zieht, die Beine weit spreizend, die Fersen dichter an den Körper, „dich!“, lächelt sie und schließt die Augen. „Ich liebe dich, weißt du das?“, fragt er leise. „Nein, sag es mir nicht jetzt“, antwortet sie ohne die Augen zu öffnen, „sag es nicht jetzt. Jetzt nicht.“
Mit angehaltenem Atem spürt sie das vorsichtige Drängen seines versteiften Geschlechts gegen ihren vor Erregung feuchten Eingang. Behutsam schiebt er sich in sie, immer wieder innehaltend und ihr Gelegenheit gebend, die Eröffnung ihrer selbst zu fühlen, zu genießen, auszukosten, seinen Umfang zu erkunden, sich für ihn zu entfalten, für ihn nachzugeben. Tiefer und tiefer dringt er in sie ein, dann hört der Druck auf, ruht er gänzlich in ihr. Das Pulsieren ihres Unterleibes breitet sich aus, kriecht ihre Wirbelsäule hinauf, legt sich über ihre Brüste, auf ihre Arme und Schenkel, auf ihre Lippen und Augenlider. Sie öffnet die Augen und wieder ist sein Gesicht so nahe, dass sie die goldenen Pünktchen in den Farben des Meeres tanzen sehen kann. „Ich will dich“, flüstert sie, „ich will dich und ich will deine Lust, ich will dich erleben, dich fühlen, in mir, auf mir, will dich. Dich!“ Seine Lippen suchen nach den ihren, sein Becken zieht sich zurück, schiebt sich vor. Er bewegt sich über ihr, in ihr, langsam erst und sanft, dann schneller werdend und heftiger.
Noch nackt sitzen sie, die Rücken gegen das grobe Holz des Schuppens gelehnt, dicht nebeneinander in dem von hüfthohen Grashalmen aufgefächerten Sonnenlicht. Ihr Kopf ruht an seiner Schulter, mit einem Arm hält er ihre Taille umfasst. „Ich spüre dich immer noch“, sagt sie, „du rinnst aus mir und kitzelst die Innenseiten meiner Schenkel.“ Er zieht sie schweigend enger an sich. „Egal, wonach ich vorhin gerochen habe“, murmelt sie leise, „jetzt rieche ich nach dir.“ Als er nicht antwortet, hebt sie den Kopf von seiner Schulter. „Wonach habe ich gerochen, vorhin?“, fragt sie. Er lacht leise. „Wonach?“, fragt er, „nach dir. Du hast nach dir gerochen.“ Ein Grinsen huscht über ihr Gesicht, dann sinkt ihr Kopf wieder an seine Schulter.
„Darf ich es dir jetzt sagen?“; fragt er, als sie vor ihrem Haus aus dem Wagen steigt. „Nein“, antwortet sie, „jetzt nicht. Heute gar nicht mehr. Sag es mir morgen.“
Sie ist fast eingeschlafen, als das Klingeln des Telefons sie hochschrecken lässt. „Ist was passiert?“, fragt sie, als sie seine Stimme erkennt. „Nein, es ist nichts passiert. Es ist nur... ich ... kann nicht bis morgen warten.... ich liebe dich!“. Es klickt leise in der Leitung, er hat aufgelegt. „Ich liebe dich auch.“, flüstert sie in die Stille hinein, dann legt sie auf, löscht das Licht und rollt sich in der Bettdecke ein, ein leises Lächeln in den Mundwinkeln.
Oktober 2006 ... link