Sonntag, 1. Juni 2008


Tja...

Schön ist es, dass sich so viele Stimmen eingefunden haben, denn immerhin haben wir 13 Stimmen auf vier Texte erhalten. Nicht so schön ist es, dass wir schon wieder einen Gleichstand haben. Aber da sich eine Autorin in diesem Falle zum Rücktritt entschlossen hat, haben wir doch einen Sieger, nämlich den Text:

Die Rätsel des Monsieur Trefault

Ganz herzlichen Glückwunsch von dieser Stelle zum Sieg des Mai-Wettbewerbs und wir bitten dann wieder einmal um einen neuen Satzanfang für den Juni-Wettbewerb.

Die Abstimmung zur Frage des bookrix-Profils lassen wir mal noch offen und hoffen, dass sich bis zum 3. Juni noch weitere Meldungen zu dieser Frage eingehen werden.
Im Moment scheint ja die Mehrzahl für die Einrichtung dieses Profils zu sein, es ist dann noch fraglich, ob wir jeweils nur den Siegertext dort veröffentlichen oder aber alle Beiträge eines Monats (sofern alle Autoren ihr Placet dazu geben).

Nun gut, wir warten auf den neuen Satzanfang und wie bereits erwähnt: Herzlichen Glückwunsch.

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Dienstag, 27. Mai 2008


It's your choice

Es ist mal wieder soweit, in den nächsten vier Tagen - bis zum 31. Mai gegen 22.00 Uhr - kann wieder für die jeweiligen Favoriten abgestimmt werden.

Wie immer gilt, dass Ihr Euch bitte mit Eurem registrierten Usernamen einloggt, wenn Ihr Eure Stimme abgebt, damit Ihr nicht die Abstimmung eines anderen überschreibt.

Und hier die Titel der vier Mai-Beiträge, die mal wieder unterschiedlicher nicht sein könnten:

Im Mai stehen folgende Texte zur Auswahl:

 
23.08% (3 Stimmen)
Genozid im Schlafzimmer

 
15.38% (2 Stimmen)
Reden

 
30.77% (4 Stimmen)
Schattentod

 
30.77% (4 Stimmen)
Die Rätsel des Monsieur Trefault

Insgesamt: 100% (13 Stimmen)

Angelegt von toxea am 2008.05.27, 23:44.
Diese Abstimmung wurde am 2008.06.01, 00:28 beendet.



Im Rahmen der Abstimmung würden wir auch gerne, die Idee von sjAlfur zur Diskussion stellen:
Er schlägt vor, dass wir ein Profil für die Schreibwerkstatt bei www.bookrix.de einstellen, unter dem dann auch die Siegerbeiträge (oder aber vielleicht auch alle Beiträge eines Monats) als ebook veröffentlicht werden. Das würde natürlich nur geschehen, wenn die jeweiligen Autoren zustimmen.


Sollen wir ein Profil für die Schreibwerkstatt bei Bookrix.de einrichten?

 
71.43% (5 Stimmen)
Ja!

 
28.57% (2 Stimmen)
Nein.

Insgesamt: 100% (7 Stimmen)

Angelegt von toxea am 2008.05.28, 09:12.
Diese Abstimmung wurde am 2008.06.03, 08:23 beendet.


Was haltet Ihr davon? Über zahlreiche Meldungen, Fragen oder Ideen in den Kommentaren würden wir uns sehr freuen!

Wir sind auf Euer Feedback gespannt!

PS: Auch diesmal fände ich es interessant, wenn sich nach der Abstimmung nicht nur der Sieger/die Siegerin zu erkennen gäbe, sondern auch die Autoren der anderen Beiträge.

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Die Rätsel des Monsieur Trefault

Die Schatten wandeln, biegen sich, spreizen sich, lassen Lichtkleckse auf sich regnen. Lichtpfützen entstehen. Lange saß Monsieur Trefault in seinem ausgeblichenen Ferienstreifensonnenliegestuhl. Seine dunklen, kleinen Augen liegen unter dem Schatten der Hutkrempe und er erklärt Nino als erstes den Lauf des Lichts und den Folgen des Schattens. Nino wünschte sich später immer, er hätte sich Notizen gemacht. Nicht einen Moment seines späteren Lebens erschien ihm voller, dass sagte er häufig. Da war der Monsieur längst tot, in einem fremden Land beerdigt. Ein Land dessen Namen nach Ambra duftete und heiße Verführung atmete.
Monsieur Trefault sprach exakt, sein Äußeres dementsprechend gepflegt, der Schnurbart gewachst, die Haare altmodisch pomadisiert. Nur die Finger zeugten von seinem nächtlichen Treiben. Dem rastlosen Schreiben. Er hatte Tintenflecken auf den Fingerkuppen und Hornhaut an der Seite des Mittelfingers kurz über dem polierten runden Fingernagel.
Wirklich nur die Finger verrieten ihn. Denn seine Augen waren wach, scharf, stechend, wie der Blick einer listigen, weisen Ratte. Und sein Griff war fest, ruhig. Seine Hand umfasst sicher den Gehstock, selbst wenn er saß. Und er saß viel an den Nachmittagen an seinem Platz diesen Sommer. Nicht weit entfernt von den zirpenden Grillen, die sich im hohen Gras um die Olivenhaine eingerichtet hatten.
Ohne den Blick von den Schattenfeldern zu nehmen, stellt er seine Frage. „Sag mir Junge, was siehst du?“
„Dasselbe wie immer. Sie haben mich doch gestern schon gefragt was ich sehe.“
„Nino, du besitzt doch Augen, du kannst nicht wirklich sehen, dass alles ist wie am Tag zuvor!“
Nino kniff die Augen zusammen und nahm die Terrasse nochmals in Augenschein. Die Terrasse, die schon seit seiner Geburt immer noch die gleiche Anzahl von Tontöpfen zierte. Er konnte keine Veränderung feststellen.
„Wirklich, alles ist so, wie ich es Ihnen schon gestern beschrieb Monsieur.“
Unter der Hutkrempe schnaufte Monsieur Trefault leise aber empört auf. „Wenn alles wie gestern sein sollte, wie sollte dann je eine Veränderung eintreten. Und wenn eines sicher ist, so ist es die Veränderung. Immer ist alles im Wandel.“
„Nein Monsieur, das stimmt nicht. Hier ändert sich nichts. Hier bleibt immer alles beim Alten. Der Papa, sagte das unlängst zum alten Pfarrer. Und der hätte doch bestimmt etwas dagegen gesagt, wenn dem nicht so wäre. Aber der Pfarrer hat nur genickt.“
Auch wenn er wusste, dass er sich nicht vor dem Monsieur aus der Stadt fürchten musste, so war er doch immer noch etwas atemlos, wenn er ihm widersprach. Auch wenn ihm der Herr mit den weißen Strähnen im Haar immer wieder dazu ermutigte.
Und er entspannte sich auch sofort, denn Monsieur Trefault ließ ein kleines Lachen aus seinem Gesichtsschatten erklingen, in das Licht der Mauer tanzend, auf dem Nino saß.
„Wenn immer alles beim Alten bleibt, wie kommt es dann, dass du wächst, dass euer vom Altergebeugten Pfarrer mal ebenso wie du auf geschundene Jungenknie hatte? Hm Junge, sage mir das doch mal? Und dann mache endlich die Augen auf und beschreibe mir was du siehst? Vielleicht stellst du dann fest, dass doch nicht alles beim Alten geblieben ist.
„Eine steinerne Terrasse“, setzte Nino an, genau, wie am Tage zuvor. „Die Steine sind grau, sandig, weil ich sie immer noch nicht gefegt habe, wie Mama mir aufgetragen hat.“
„Aha, wann hat sie es dir aufgetragen?“, hob Monsieur Trefault an, ohne den Blick von den leis schwankenden Schatten abzuwenden. Er hatte nur den Griff etwas angehoben, den Stock etwas aufrechter aufgestellt.
„Gestern Abend, vor dem Abendessen.“
„Da, eine Veränderung.“
Ein etwas krummer, aber elegant gehaltener Finger zeigte achtungsgebietend in die trockene Luft.
Nino schüttelte aber mit gerunzelter Stirn entschieden den Kopf. „Aber Monsieur Trefault, die Terrasse ist doch genauso staubig wie am Tage zuvor, da hat sich doch gar nichts verändert.“
Nino witterte den Betrug, so leicht war er nicht reinzulegen.
„Nana Nino“, der Monsieur ließ den Finger kurz scheltend seitwärts schwenkend, nur um ihn dann wieder entspannt zu den anderen Fingern auf die glatt lackierte Lehne zu legen. „Gestern konntest du mir noch nicht sagen, dass dieser Staub an sich längst fortgefegt hätte werden sollen, dass er sozusagen nur noch durch Trägheit hier liegt.“
Der Monsieur lächelte, so dass sich der feine Schnurrbart, wie die Lefzen einer Katze hoben wenn diese vor einem Schälchen Sahne zu sitzen kam.
„Aber es bleibt doch der gleiche Staub von gestern!“, entrüstete sich der Junge.
„Ach ja, spürst du etwa nicht die Ungeduld, diese Stimmung, dass etwas längst hätte erledigt werden müssen? Gestern war es weitaus ruhiger, die Schatten waren träger, die Zypressen wippten zarter und die Grillen und Salamander waren schläfriger. Sie wussten, dass der Mittag schlief, das kein Junge versuchte seine Arbeit zu verdrängen die wartete.“
Und ja, Nino spürte das alles. Sein Herz schlug schneller. Er wusste, dass sein Vater bald nach Hause vom Feld käme und dann seine Mutter ihm berichten würde, dass er noch nicht seine aufgetragenen Arbeiten erledigt hätte. Er konnte die fruchtige Tomatensauce riechen, die es heute zu den langen Nudeln geben würde, die sie auf den Ständern gestern zum Trocknen aufgestellt hatte. Ein Essen welches sie machte, wenn sie mit dem Kochen der Wäsche beschäftigt war. Dabei war immer genug Zeit um einen Blick aus dem kleinen Fenster der Waschküche zu werfen, welches genau den Hof freigab.
Unruhig rutschte er auf dem porösen Mauerwerk hin und her.
„Monsieur Trefault, können wir nach dem Essen weiter reden? Ich will dann lieber jetzt meine Arbeit erledigen.“ Nino sprang von der Mauer auf seine bloßen Füße. Der Monsieur lächelte und zog sich erstaunlich leichtfüßig mit Hilfe seines Stockes ebenfalls auf die Füße. Wie verwundert war Nino gewesen, als er die blitzblank polierten Schuhe des Sommergastes bestaunte. Seine waren selbst am Sonntag nicht so spiegelnd, dabei benutzte er sie im Sommer kaum.
„Gut gut, dann überlasse ich dir das Feld, mein Junge. Wir sehen uns zum Essen.“
Beim Fegen über die wankenden Schatten kam Nino ein Gedanke und auch viele Jahre später sollte er viel darüber nachdenken. Hatte sich wirklich die Terrasse verändert? War es nicht sein aufgeregtes Herz gewesen, welches die Zypressen vor Ungeduld erzittern, war es nicht seine Furcht gewesen, die ihm das Zirpen der Grillen lauter erschienen ließ?
Wie er es dreht und wendete, er kam nicht dahinter. Veränderte sich die Welt allein und ließ ihn aufmerken oder veränderte er schlicht sie?
Aufgewirbelter Staub legte sich auf seine nackten Füße und vertrieb die Schatten von den steinernen Bodenplatten.

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Sonntag, 25. Mai 2008


Schattentod

Die Schatten wandeln nicht mehr durch das finstergrüne Denken des im Alltag erstarrten Gehirns, sie haben sich in dunkle Abseiten des Hirns zurückgezogen, frissten ihr klägliches Dasein in unbewusster Agonie, verbrauchen sich im mühsamen Torkeln durch gesperrte Areale eines Verstandes, der sich der Funktion verschrieben hat.

Als die Schatten noch lebendig waren, hatten sie sich an den Träumen satt gefressen, hatten sich im Wünschen eingerichtet und den kleinen Schmerz der Sehnsucht in das Denken gespült. Die Schatten hatten sich vermehrt, hatten sich an den Träumen gemästet, waren gierig geworden, wollten den Tag wie die Nacht beherrschen und überspülten den Verstand mit dem nicht mehr ganz so süßen Gift des unerfüllten Verlangens, das sich im Dunkeln so trefflich vermehrt und die Gefühle in einen treibsandartigen Sumpf verwandelt. Im Sumpf gediehen viele neue Blüten, die betörende Düfte ausströmten, das Wollen evozierten und die ungeheure Sucht nach sinnlichen Erfahrungen aus dem Boden stampften. Da stand die Sucht, bebend vor Verlangen, gewaltig in ihren Ausmaßen, unüberspürbar in ihrem Drängen und hatte den kleinen Körper in haltlosen Rausch treiben wollen, hatte nicht eher nachgelassen, bis alle Fasern dieses zarten, aber kraftvollen Körpers vibrierten und sich in einer großen Explosion verbrauchen wollten. Das Leben pulsierte in jeder Zelle wie ein brandendes Meer bei Sturmflut, das Blut zischte kochender Lava gleich durch die viel zu engen Arterien und alles Atmen ließ die Luft wirbelnd durch die Lungen schießen. Das Sehnen war zum Brand geworden, die Schatten wurden Feuergeister, ach was, Feuerteufel , die das Denken in lodernde Flammen aufgehen ließen. Selten hatten sie sich so lebendig gefühlt.

Ein bebender Körper, angefüllt mit spürbarem Wollen, einem Verlangen, das sich wie eine mächtige Aura um die Erscheinung legte und die Anwesenden in den Bann schlug. Niemand konnte sich der Lebendigkeit dieses Wesens entziehen, die einen waren fasziniert, andere erschreckt und einige verunsichert. Doch viele reagierten mit Ablehnung, Entsetzen, dieses brennende, nach außen gestoßene Leben, dieses verlangende Feuer und die physische Erscheinung eines Lust versprechenden Körpers hatte einfach keinen Platz in der wohlgeordneten Welt des funktionierenden Bürgers. Diese Sinnlichkeit war nachgerade unanständig und man konnte ihm nicht ins Auge sehen, ohne sich in den wildesten Träumen aus der Ursuppe des Lebens wiederzufinden. Man konnte sich ihm einfach nicht entziehen, es war so unschuldig in der so tief empfundenen Sehnsucht nach dem sinnlichen Erdbeben, dass es völlig unverstellt und offen auf die Menschen reagierte. Doch schon das Lachen, diese tiefglucksende, aus dem innersten aufsteigende Lachen, das wie Rinnsal leicht temperierten Öls über das Rückgrat lief, rief eine wohlige Gänsehaut hervor. Man hätte sich in das Lachen legen wollen, hätte ihm folgen und die Quelle des Lachens erobern wollen. Das Strahlen der Augen, der samtige Geruch der Haut, die einfach danach schrie berührt zu werden und das Sehnen in allen Gemütern zur mächtig-nächtlichen Gewalt aufstachelte, waren fast mehr als man ertragen konnte. Man wollte sich diesem Wesen anverwandeln, wollte in ihm versinken, in ihm ertrinken, an ihm verbrennen und wenn es das letzte war, was man tat.

Doch es konnte nicht hingenommen werden. Dieser Körper, der soviel wunschbrennende Lust verströmte, dieser gierige Geist, der sich so ungeniert in ekstatischem Sprühen verbreitete, musste gebändigt werden. Soviel Lebenslust und –gier musste verstörend und abstoßend wirken und das wurde dem Wesen auf schonungslose Art deutlich gemacht. Er lernte, an sich selbst zu leiden und dann hatte man es so weit, dass es selbst um die Erlösung von der fordernden Sinnlichkeit bat. Man heilte es von all seinem Sehnen.

Nein, die Schatten wandeln nicht mehr. Sie ruhen im Stupor in ihren engen Gefängissen und starren müde vor sich hin. Aus den Schattenmündern rinnt gelegentlich ein wenig graues Blut. Wenn es auf den Boden tropft, sieht man ein paar kleine Spritzer, die schnell vertrocknen, aber für einen Moment ist er wieder da, der samtigheiße Duft der Sinnlichkeit und für eine Sekunde ist das Glitzern in den Augen noch zu sehen, bevor das Alltagsgrau das Licht der erstickten Augen bricht.

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Sonntag, 18. Mai 2008


Reden

"Ich weiss nicht, was ich dazu sagen soll."
Ohne ihn anzusehen, stellte sie den sauberen Teller in das Abtropfgestell und griff nach dem nächsten. Scheinbar vertieft drehte sie mit dem Geschirrschwamm ihre Runden.

Unschlüssig, verlegen fast stand er mit dem zerknüllten Geschirrtuch zwischen den Händen und drehte es wie einen Ball. Um die Illusion perfekt zu machen, deuteten seine zuckenden Füsse ein Dribbeln an. In der Halle, so wusste er, würde er den Ball jetzt sauber in den Korb setzen. Alles an ihm, einschliesslich seiner Zunge, die mit steigender Geschwindigkeit die Oberlippe leckte, war nun Spannung.
So einfach war das für sie und selbstverständlich gelogen. Es
g a b nichts, wozu sie nichts zu sagen hatte. Sie konnte reden bis ihm der Kopf schmerzte, morgens vom Aufstehen bis abends zum Einschlafen.

Sie beobachtete ihn aus dem Augenwinkel.
Als ob er gleich in die Hosen macht. Soll er doch etwas sagen. Kämpfen, die richtigen Argumente bringen. Sie überzeugen. Aber nein: Steht da, zappelnd wie ein Hosenpisser! Wie denn, glaubte er, soll man mit so einem eine solche Sache durchziehen?
Dabei liesse sie sich nur zu gern überzeugen. Aber nicht sofort. Dazu war das zu gross, dauerte zu lange, erforderte zu viel Beharrlichkeit, als dass man gleich beim ersten Andeuten zustimmen könnte.

Warum überhaupt stellte sie sich so an? Er wusste doch, dass sie es wollte. Alles schien in Ordnung.
Die Geschirrtuchkugel sass perfekt in seiner Hand. Er presste sie so stark zusammen, dass die Adern bis zum Unterarm hervortraten. Die Kugel in das Becken werfen, sie aufwecken aus ihrer Lethargie. Er hob die Hand, entspannte sich jedoch im letzten Moment, liess das Tuch auf den Stuhl fallen, drehte sich um, ging aus der Küche.

"Siehst du!", rief sie ihm im Gedanken höhnisch hinterher. "Wie kann ich wissen, dass du nicht gleich beim ersten Problem genauso davonläufst?" Eine einzelne Träne tropfte ins Abwaschwasser. Sie hätte es so sehr gewollt. Aber wahrscheinlich würde er nie wieder darüber sprechen.

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Donnerstag, 15. Mai 2008


Genozid im Schlafzimmer

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll...
Nichts ahnend saß ich auf der Bettkante und starrte in den Fernseher, als ich sie erblickte. Sie durchquerte majestätisch schreitend das Zimmer, obwohl sie es hätte schneller haben können. Sie war eine Königin, wie ich noch nie eine gesehen hatte. Ihrem Stand entsprechend schien sie mich zunächst zu ignorieren, war sie doch auf ihrer Suche nach einem warmen Hort durchaus nicht auf mich angewiesen.

Irgendwann schien sie mich zu bemerken und sich durch mich unsicher zu fühlen. Drohend kam sie auf mich zu, unwissend, dass meine überlegene Körperkraft ihre Wendigkeit mehr als ausgleichen würde.

Ich erschlug sie und sie ging stumm zu Boden. Ich betrachtete sie eine Weile bis mir bewusst wurde, dass ich den Tod, bzw. das Nicht-Entstehen eines ganzen Volkes zu verantworten hatte.

Schulterzuckend wickelte ich die tote Hornisse in ein Papiertuch und spülte es die Toilette herunter...

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Donnerstag, 1. Mai 2008


Alles neu macht der Mai... oder auch nicht

Das ging ja flott, gestern abend wurden die Gewinnertexte ausgewählt und heute wissen wir, wer die Autoren sind und haben auch schon neue Satzanfänge.

Die Glückünsche gehen an fluechtig und irre, die jeweils drei Stimmen für ihre Texte bekamen.

Aber auch bei AiHua und erphschwester möchten wir uns bedanken. Vielleicht gibt sich ja auch noch der fünfte Autor zu erkennen.

Die neuen Satzanfänge für den Mai-Wettbewerb lauten:

Die Schatten wandeln

und


"Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll..."

Wie gehabt, können bis zum 27. Mai 2008, 21:00 Uhr, Texte anonym eingestellt werden, die dann bis 31. Mai zur Abstimmung stehen werden.

Dann wünschen wir viel Spaß und inspirative Momente!

PS: Wer für die Schreibwerkstatt ein wenig "Werbung" machen möchte, kann sich gerne diesen Button mitnehmen und auf seinem Blog veröffentlichen....

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