Montag, 1. September 2008


Nachklang sommerlicher Wärme

Der August-Wettbewerb der Schreibwerkstatt hat eine/n Sieger/in: die/der Autor/in des Beitrages "Hochsommer", der mit 4 Stimmen aus der Entscheidung hervorging.

Herzlichen Glückwunsch zum Sieg!
Wie immer bitten wir um Demaskierung in den Kommentaren und freuen uns auch auf die Bekanntgabe der anderen Autoren.

Der/die Sieger/in wird um einen neuen Satzanfang gebeten, mit dem dann umgehend der neue Wettbewerbs des Monats September ausgerufen wird.

Nun denn, wir warten auf die Enthüllungen.

Und hier noch mal die Ergebnisse:

Waiting for your vote:

 
11.11% (1 Stimme)
Das alte, verblichene Holz war noch warm.

 
22.22% (2 Stimmen)
Lauschen

 
44.44% (4 Stimmen)
Hochsommer

 
22.22% (2 Stimmen)
Geduld

Insgesamt: 100% (9 Stimmen)

Angelegt von toxea am 2008.08.27, 23:21.
Diese Abstimmung wurde am 2008.09.01, 00:03 beendet.


Wir danken für die Beteilung und freuen uns auf die nächste Runde!

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Mittwoch, 27. August 2008


Die Zahnfee

hat sich meiner leider nicht erbarmt, obwohl ich einen Zahn durch ärztliche "Gewalt" verloren habe. Hätte sie es getan, hätte ich mir noch mehr Beträge gewünscht. Aber immerhin sthen vier interessante Texte zur Wahl.

Wie immer gilt, dass die Stimmen bis zum 31. August 2008 gegen 22.00 Uhr abgegeben werdenn können. Und wenn wir es auch fast mantrahaft wiederholen, es wird darum gebeten, sich bei der Stimmabgabe mit dem eigenen Nick und nicht anonym einzuloggen.

Nun denn, Ring frei zur nächsten Runde. Wir freuen uns auf jede Stimme und hoffen auf rege Beteiligung.

Und hier die Texte, die auf Leser und Stimmen warten:

Waiting for your vote:

 
11.11% (1 Stimme)
Das alte, verblichene Holz war noch warm.

 
22.22% (2 Stimmen)
Lauschen

 
44.44% (4 Stimmen)
Hochsommer

 
22.22% (2 Stimmen)
Geduld

Insgesamt: 100% (9 Stimmen)

Angelegt von toxea am 2008.08.27, 23:21.
Diese Abstimmung wurde am 2008.09.01, 00:03 beendet.

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Sonntag, 24. August 2008


ENDSPURT

Bis zum 27. August können noch Texte für den August-Wettbewerb eingereicht werden und wenn wir uns auch freuen, dass sich drei Autoren mit ihren Texten schon beteiligt haben, kann uns das natürlich nicht genügen!!!

Also an die Tastaturen und über das alte, verblichene Holz mit sommerlicher Restwärme geschrieben. Noch ist der Sommer nicht ganz vorbei und so freuen wir uns auf weitere sonnige (oder auch weniger sonnige) Texte.

Am Mittwoch, dem 27. August, wird dann gegen 21.00 die Abstimmungsphase eingeläutet....

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Freitag, 8. August 2008


Lauschen

Das alte, verblichene Holz war noch warm. Die Wärme drang in jede ihrer Poren, nachdem sie aus dem Stand in den Schneidersitz hinab gesunken war, sich auf den Händen nach hinten gelehnt und am Ende ganz hingelegt hatte. Einen Moment lang schloss sie die Augen, atmete tief ein, fand Gefallen an der bildlosen Naturstille, liess die Augen zu. Atmete noch mehr, fühlte das Holz mit ihrem Körper verschmelzen. Und nun drangen auch die Geräusche zu ihr, die das Gehirn normalerweise ausblendet. Ein Vogel sang klagend, eine Grille zirpte, erhielt Antwort von einer anderen und noch einer. Gleich nebenan summte eine Biene.

Sie öffnete die Augen, sah einen Moment lang der Biene zu, wie sie mit ihrem Vorderteil in einer Blüte verschwand, während das plüschige Hinterteil erstaunlich grazil die Balance hielt. Am Himmel flog ein Schwalbenschwarm, tief, als könnte man ihn berühren. Sie hob ihre Hand, fast wie um es zu tun. Zwischen den gespreizten Fingern sah sie in den Himmel, an dem kein grelles Licht mehr war. Aus zunächst dünnen Wolkenschleiern hatten sich richtige Wolken formiert, weiß noch, aber schon kompakt. Am Rande des Himmels, da wo der Wind herkam, den sie mit geschlossenen Augen als angenehm empfunden hatte, dunkelten sie sich jedoch bereits ein.
Die Nase im immer stärker werdenden Wind schloss sie die Augen erneut. Die Beständigkeit im Rücken, schien es einfach, sich auf kommende Veränderungen einzulassen. Tief atmen. Zuhören. Die Grillen verstummt. Vögel, nicht mehr klagend, sondern im Flug, vielleicht noch mehr Schwalben. Sie zwang sich, nicht nachzusehen. Der Wind kühlte sie so sehr ab, dass sich die kleinen Härchen auf den Armen spürbar hoben, und sie fragte sich, wie lange wohl die wohlige Wärme im Rücken das Überhandnehmen der Kälte in ihrem Körper aufhalten könnte. In der Ferne meinte sie ein Donnergrollen zu hören, war sich aber nicht sicher. Lauschen, um Gewissheit zu erlangen. Und immer wieder tief atmen, Luft, die schon gewaschen schien. Ganz sicher regnete es dort, wo der Wind her kam, bereits. Ein angenehmes Gefühl zunehmender Wachheit breitete sich in ihr aus; die Augen geschlossen fühlte sie die Trägheit der Hitze des Tages von sich abfallen. Würde sie jetzt aufstehen, könnte sie sicherlich alles tun, was sie in diesen heissen Tagen zuvor versäumt hatte.

Aber warum aufstehen, warum auch nur die Augen öffnen? Alles war gut und richtig, ein Moment, der so bald nicht wieder kommen würde.
Sie wußte nicht, ob Stunden oder nur Minuten vergangen waren, als der erste Regentropfen auf sie fiel. Noch immer widerstand sie dem Wunsch, die Augen zu öffnen. Stattdessen lauschte sie nun der Musik auf ihrer Haut. Zuerst das Largo, dann das Moderato. Über das Allegro kam sie zum Presto. Wo sie vorher die Augen nicht öffnen wollte, konnte sie sie nun nicht mehr öffnen, so heftig und schnell fielen die Tropfen und wuschen ihr den Rest hitziger Müdigkeit aus den Augen. Sie öffnete den Mund, verschluckte sich, schlug nun doch die Augen auf.

Am Horizont ein Blitz, nach einer Weile fern grummelnder Donner. Kurze Zeit später weitere, in rascher Folge. Sie sass nun, die Knie mit den Ellenbogen umspannt und beobachtete mit staunendem Blick, wie sich das noch eben von ihrem Körper trocken gehaltene Holz mit Wasser voll sog, fühlte, wie der Regen ihren Rücken ganz hinab rann. Kein trockener Faden mehr am Leib.

Sie fröstelte, stand auf und ging zur Terrassentür, vor der sie all ihre nasse Kleidung auszog und achtlos fallen liess. Der Regen steckte ihr nun tief in den Knochen mitsamt der Kühle, die er gebracht hatte.

Morgen soll es wieder heiss werden, dachte sie, und schlang zufrieden ihr Badetuch um sich.

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Das alte, verblichene Holz war noch warm.

Die Sonne senkte sich langsam der Erde entgegen, ließ die Schatten länger werden. Hände, die sich auf dem warmen Holz des Stegs abstützten.Augen, die irrlichternd den Himmel und den See betrachteten. Gedanken, die ein altes Liebeslied summten.

Aber trotzdem fallen Tränen. Langsam und dann immer schneller. Die Sehnsucht will die Frau schier entzwei reissen, nagt und zerrt an ihr wie ein hungriges Tier. Ihre Gedanken werden zu Träumen, ihr Blick kehrt nach innen, sie kann nicht aufhören zu weinen.

Aufregung, als sie ihren Koffer packt, einen Tag vor seinem Geburtstag. Überraschen möchte sie ihn, nach all der langen Zeit der Einsamkeit.
Ihre Hände zittern, als sie die Tickets in ihre Handtasche steckt und sich ein Taxi ruft.
Nervosität als sie den Zug entlanggeht, Familien mit Kindern beobachtet, Paare die händchenhaltend an ihr vorübergehen.

Schmetterlinge im Bauch, als sie vor seiner Wohnung steht, die Blumen wie einen Rettungsanker umklammernd drückt sie auf den Klingelknopf. Ihr Herz schlägt in ihrer Brust wie ein ruheloser Vogel. Auf diese Art zu sterben muss schön sein, denkt sie.

Kindergeschrei reißt sie aus ihren Gedanken ins Jetzt. Tränenverschmiert steht sie auf dem Steg und starrt ins Leere. Von heute an wird sie die Stunden zählen, bis sie bei ihm ist - doch bis dahin muss sie mit ihrer Sehnsucht leben.

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Freitag, 1. August 2008


Die Siegerin...

hat sich dankenswerterweise geoutet und auch gleich einen neuen Satz für den August hinterlassen. Dieser lautet:

Das alte, verblichene Holz war noch warm...

Also ran an die Stifte, die Tastaturen, die Diktiergeräte oder was auch immer. Erzählen Sie uns, was es mit dem alten, verblichenen und warmen Holz auf sich hat. Ich bin gespannt.

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