inmitten der nacht, der klaren, mondbeschienenen nacht voller stille ist kein nichts zu hören.
sie liegt da, stumm, reglos. fast so, als sei sie tot.
so gelähmt und taub sich ihr Körper anfühlt, so wach und angespannt sind ihre sinne.
ganz genau weiss sie, dass er kommen wird, der zug.
sie nimmt schon die vibration mit all ihren nerven wahr, das erbeben, das sein ankommen ankündigt auf den gleisen, zwischen denen sie liegt, lange bevor sie ihn hören oder gar sehen kann.
anscheinend nichts hält sie an diesem ort, keine gurte, keine ketten, keine sehnsucht und dennoch kann sie sich nicht rühren.
all ihre gliedmassen hören nicht auf sie.
unsagbare angst wallt in ihr auf mit jeder sekunde, die verstreicht, mit jedem meter,
den sich der Zug nähert.
das erbeben der schienen wird immer stärker, sie kann ihn hören, deutlich. klar.
eine gewaltige panik durchzuckt sie wie ein eisiger luftzug.
dann ist er da.
erst sieht sie nur vage seine umrisse, sie hört das erbarmungslose rattern und stampfen, das immer lauter wird und immer näher kommt. auf dieser welt gibt es nur noch diesen riesigen, rasendschnellen zug und sie selbst, wie dort reglos zwischen den schienen im gleisbett liegt
bremsen quitschen, metall kreischt auf metall.
zu spät.
der zug erfasst sie.
genau wie ein bremsender zug habe ihr schreien geklungen, sagt jener am folgenden tag, der sie in der nacht, nach ihrem erwachen behütend getröstet hatte.