Vom Anfang und vom Ende, da weiß keiner was. Sie sind ja alle mittendrin, und da wird der Blick nach vorne und nach hinten versperrt durch den Blick zum Boden. Oder zum Himmel, je nachdem wie einer gestrickt ist. Die Unsortierten wollen vom Anfang nichts wissen, und das Ende weisen sie von sich. Die Gesetzten halten ihren Anfang für den Anfang schlechthin. Ihr Anfang ist schön, auch heute noch. Sie denken gerne an ihren Anfang, um ihrem Ende auszuweichen, um es ein wenig abzudrängen, zur Seite zu schieben und um sich — vielleicht ist das ja möglich — daran vorbei zu schlängeln. Wohingegen der Getriebene nur an das Ende denkt, und wie schlimm das doch ist, das Ende, und wie nahe bei es schon ist, und dass sich nichts tun lässt als Aufruhr und Revolution um es noch mal zu richten. Dabei machte das Niederreißen einer alten Ordnung noch nie eine neue. Ein Blick an den Anfang würde helfen, doch Hilfe ist nicht gewünscht. Umsturz muss sein.
Bleibt nur der Besonnene. Seine Füße hat er im Gestern, seinen Kopf im Morgen. Seine Hand bleibt ruhig, sein Puls bedeckt, seine Augen schweifen und sehen was war, was ist und was sein kann. Er sieht ein Feld im Frühling und riecht darin das Brot des Herbstes. Der Besonnene stirbt seit er lebt, denn in ihm ist nichts Lebendiges. Seine ruhige Hand ist müde, sein gedeckter Puls ist matt, seine Augen schweifen ohne Halt. Nichts kann den Schleier zum Morgen durchdringen, und das frühlingshafte Korn wird im Sommer vom Feuer zunichte.
Vom Anfang und vom Ende, da weiß keiner was. Aber vom Heute kann jeder wissen.